Behandlung von Giardien beim Hund: Fenbendazol vs. Metronidazol vs. natürliche Therapie

Wenn dein Hund an Giardien leidet, sind Fenbendazol/Panacur und Metronidazol die am häufigsten verschriebenen Medikamente. Doch während Fenbendazol sicher für die Darmgesundheit ist, kann Metronidazol zu erheblichen Störungen im Mikrobiom (Darmflora) deines Hundes führen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum du unbedingt auf Metronidazol verzichten solltest und wie du mit Fenbendazol und mit natürlichen Mitteln deinem Hund optimal helfen kannst. Zudem erfährst du, welche Hygiene Maßnahmen zwingend nötig sind. 

Inhalt

Welche Medikamente helfen gegen Giardien bei meinem Hund?

Zugelassene Medikamente bei Giardieninfektionen sind Fenbendazol und Metronidazol. 

  • Fenbendazol (Panacur): Ein Antiparasitikum, das die Vermehrung der Giardien verhindert. Fenbendazol hat keinen negativen Einfluss auf die Darmflora (Darmmikrobiom) deines Hundes  (Lee et al. (2020), Fujishiro et al. (2020)).
  • Metronidazol: Ein Antibiotikum, das die Parasiten-DNA schädigt. Allerdings hat es tiefgreifende und dauerhafte negative Auswirkungen auf das Darmmikrobiom, was eine Dysbiose zur Folge hat (Pilla et al. (2020)).

Eine Studie zeigte, dass am siebten Tag nach der ersten Behandlung noch 33,3 % der Hunde in der Fenbendazol-Gruppe und 41,7 % in der Metronidazol-Gruppe weiterhin positiv auf Giardien getestet wurden. Doch bereits nach 21 Tagen waren in beiden Gruppen alle Hunde giardienfrei (Ciuca et al. (2021)). 

Metronidazol ist also NICHT wirksamer als Fenbendazol/Panacur!

Warum solltest du bei der Behandlung von Giardien auf das Antibiotikum Metronidazol verzichten?

Metronidazol ist ein Antibiotikum und greift auch die Bakterien im Darm deines Hundes an. Dies führt zu einer Dysbiose. Eine Dysbiose ist ein Ungleichgewicht der Darmflora, das zu Verdauungsproblemen, einer schlechten Nährstoffaufnahme und einer erhöhten Infektanfälligkeit führen kann (Pilla et al. (2020)).

Studien haben gezeigt, dass Metronidazol zu einer signifikanten Abnahme der mikrobiellen Diversität und einer Störung in der Zusammensetzung der Darmflora führt. Auch Wochen nach der letzten Gabe von Metronidazol können die negativen Effekte noch spürbar sein (Pilla et al. (2020)).

Diese Hygienemaßnahmen solltest du beachten, wenn dein Hund Giardien hat?

Da Reinfektionen häufig sind, sind umfassende Hygienemaßnahmen essenziell: 

  • Tägliches Reinigen von Fressnäpfen, Decken und Spielsachen bei über 65°C.
  • Kot täglich aufsammeln und entsorgen.
  • Analregion mit chlorhexidindigluconathaltigen Shampoos reinigen.

Mit welchen natürlichen Mitteln kann ich meinen Hund bei Giardien unterstützen?

Präbiotika und Probiotika können eine einfache Möglichkeit bieten, die Darmgesundheit deines Hundes zu unterstützen (Fekete et al. (2021)).

  • Präbiotika: Nicht verdauliche Nahrungsbestandteile, die das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern. Sie dienen den guten Bakterien als Nahrungsquelle und unterstützen so ein gesundes Mikrobiom (Fekete et al. (2021)).
  • Probiotika: Lebende Darmbaktieren. Sie können das Wachstum von Giardien hemmen und deren Anhaftung an das Darmepithel reduzieren (Fekete et al. (2021)).

Was kann ich tun, wenn mein Hund Giardien hat?

Verzichte bei Giardieninfektionen unbedingt auf Metronidazol und setze auf Fenbendazol/Panacur. Achte darauf, während der Behandlung die Hygienemaßnahmen einzuhalten, und unterstütze die Darmgesundheit deines Hundes mit natürlichen Mitteln, wie Prä- und Probiotika.

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Zusammenfassung Giardien beim Hund, Therapie und Prävention

Fenbendazol und Metronidazol sind gängige Medikamente zur Behandlung von Giardien, aber Metronidazol kann eine Dysbiose auslösen und langfristige Schäden im Darmmikrobiom verursachen. Verzichte deshalb auf Metronidazol und setze auf Fenbendazol, Hygienemaßnahmen und Prä- und Probiotika.

Giardien Blog 1/3: Giardien beim Hund erkennen: Symptome, Diagnostik und Risiken für den Menschen

Giardien Blog 3/3: Kohlenhydratarme Ernährung
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Zusammenfassung Symptome und Schnelltest über Giardien beim Hund

Giardien sind häufig bei Hunden, besonders bei Jungtieren. Durchfall, wechselnde schleimige Kotkonsistenzen und Erbrechen sind die häufigsten Symptome. Wenn du solche Anzeichen bei deinem Hund feststellst, solltest du unbedingt einen Schnelltest beim Tierarzt durchführen lassen.

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Dr. Marion Ettl

Praxis für ganzheitliche Tiermedizin
Tierärztin und Tierheilpraktikerin

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